Kenzingen Regenerativ GmbH & Co KG
Die Wasserkraftanlage an der Elz, die den Jahresbedarf von rund 200 Haushalten erzeugt, wird professionell und wirtschaftlich betrieben. Um ihre zügige Sanierung und damit die Verbesserung der Verhältnisse vor Ort als Teil des Energiekonzeptes voranzutreiben, hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, die Wasserkraftanlage für ein Bürgerkraftwerk in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG zu folgenden Konditionen zur Verfügung zu stellen:
Das Kraftwerk wird an die KG auf 25 Jahre zu einer Gesamtpacht von 100.000 Euro verpachtet. 100.000 Euro wiederum bringt die Stadt als Kommanditanteil in die KG ein. Das Recht zur Nutzung der Wasserkraft, das sogenannte Wasserrecht, wird an GmbH & Co. KG auf 25 Jahre für eine Jahrespacht in Höhe von 7 % der Umsatzerlöse aus der Wasserkraft verpachtet. Die GmbH erhält für den Betrieb und die Geschäftsführung der Gesellschaft 4 % der Umsatzerlöse. Ein Unternehmen der Ökostromgruppe wird mit einem Anteil von 50.000 Euro weiterer Kommanditist. 270.000 Euro Kapital können von Bürgern gezeichnet werden. Bei 420.000 Euro Kapital sollen insgesamt 1,4 Mio. Euro in die Wasserkraftanlage und Photovoltaikanlagen in Kenzingen investiert werden. Die Gesellschaft soll zum 1. März 2012 ihre Geschäfte aufnehmen, das Geschäftsmodell wird in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt, für potentielle Kapitalanleger wird ein den gesetzlichen Anforderungen Rechnung tragender Prospekt aufgelegt.
Private Kapitalanlagen sollen ab 1.000 Euro möglich und in der Höhe begrenzt sein, damit möglichst viele Interessenten Kommanditisten werden können. Gewährleistet werden soll weiter, dass Kenzinger Bürgerinnen und Bürger bevorzugt zeichnungsberechtigt sind.
Die Förderung der Nutzung regenerativer Energien, die Möglichkeit für die Bürgerschaft, sich hieran zu beteiligen, die Modernisierung der Wasserkraftanlage mit einhergehender Verringerung der Emissionen bei Einhaltung bestehender Verträge: Die gefassten Beschlüsse werden diesen Zielvorgaben bestmöglich gerecht. Gefunden wurde eine pragmatische Lösung, auch andernorts bei vergleichbaren Projekten eher die Regel als die Ausnahme, ohne ideologischen Anspruch, die weitere Schritte in Richtung Klimaschutz und Energiewende ermöglicht und die Bürgerinnen und Bürger einlädt, diesen Weg mit zu beschreiten.